Die Rolle der Kommunikation hat sich nicht verändert, aber die Demokratisierung der Informationen. Dies gilt auch für die Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations): es hat ein Wandel von aktiver zu co-aktiver PR stattgefunden. Die grundlegende Veränderung besteht darin, dass Public Relations ihre Stories nicht nur über die traditionellen Kanäle und Instrumente verbreitet, sondern auch über „Botschafter“, da Interessengruppen und Verbraucher Informationen austauschen. Sie haben eine Stimme in der PR.
PR hat sich im Laufe der Jahre aufgrund des technologischen Fortschritts und der Verlagerung der Kommunikationskanäle stark gewandelt.
Historischen Untersuchungen zufolge wurde der Begriff „Öffentlichkeitsarbeit“ wahrscheinlich erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in den USA verwendet. Der US-Historiker Scott Cutlip kennzeichnete eine Bostoner Werbeagentur, The Publicity Bureau, die im Jahr 1900 gegründet wurde, als die erste Public-Relations-Agentur in den USA. Sie begann mit Geschäftskunden und gewann 1903 den Auftrag für den Telekommunikationsmonopolisten American Telephone & Telegraph. Zehn Jahre zuvor, im Jahre 1893 gründete Krupp ein Nachrichtenbüro in Deutschland.
Weitere Meilensteine in der PR-Geschichte*:
1910: Die Marconi Co. verschickt ihre erste Pressemitteilung in Grossbritannien
1937: In Finnland wird der erste Verband für Öffentlichkeitsarbeit, «Propagandaliitto»,gegründet
1955: Die International Public Relations Association wird gegründet
1989: Die Öffentlichkeitsarbeit beginnt in den postkommunistischen Ländern zu florieren
Mitte der 90er Jahre: Das Internet beflügelt das Wachstum
2023: PR der Zukunft: PR 4.0 – von aktiver zu co-aktiver PR
Pr 4.0 beinhaltet eine stärkere Betonung der Datenanalyse und -messung, um die Wirkung von PR-Massnahmen zu bewerten. PR-Fachleute können Daten aus verschiedenen Quellen nutzen, um Einblicke in das Publikumsverhalten, Stimmungsanalysen und die Wirksamkeit von Kampagnen zu gewinnen, was gezieltere und effektivere Kommunikationsstrategien ermöglicht.
Und was am wichtigsten ist: Die Stakeholder erwarten im Zeitalter PR 4.0, dass sie in der PR eine Stimme haben. Storytelling durch PR bedeutet, Informationen zu verbreiten, um eine Geschichte mitzugestalten, in der die Verbraucher ein Mitspracherecht haben und zur Markengeschichte beitragen.
Herausforderungen für PR-Profis zur erfolgreichen Umsetzung von PR 4.0:
- Wir müssen uns das Vertrauen des Publikums verdienen.
- Wir müssen uns mit der Verlagerung unserer PR-Strategien befassen und prüfen, wer die Inhalte konsumiert.
- Wir müssen « Fake News» bekämpfen, indem wir die faktenbasiert arbeiten.
- Wir müssen sicherstellen, dass unsere Kunden unsere Stories authentisch kommunizieren.
- Wir müssen authentische Stories entwickeln
- Wir müssen lernen, zuzuhören – noch viel mehr als früher.
- Wir müssen verstehen, dass es mehr Anforderungen als früher gibt, um das Publikum zum «sharen», «liken» oder «re-posten» zu bewegen.
- Wir müssen den Schwerpunkt stärker auf Messungen und Datenanalysen legen, um die Wirkung unserer PR-Massnahmen zu bewerten.
- Wir alle kennen die Wirkung von unbezahlten Medien. Da wir über eine Fülle von Daten verfügen, müssen wir unsere Inhalte und Botschaften auf die jeweiligen Zielgruppen abstimmen. Die Verteilung von Medienmitteilungen an Hunderte von Journalisten hat nicht mehr die gleiche Wirkung wie eine personalisierte Kommunikation.
- Wir müssen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und immersive Erlebnisse einbeziehen, um einprägsame und ansprechende PR-Kampagnen zu schaffen, da diese Technologien das Potenzial haben, das Storytelling und die Einbindung des Publikums zu verbessern.
Machen wir uns die PR 4.0 zu eigen. Das ist die Zukunft der PR.
(*Quelle: Bournemouth University)